Forschungsprojekt Ergonomie


Auswirkungen von Bewegungsmangel

Sekundäranalyse zu Folgen langen Sitzens und geeigneten Gegenmassnahmen


Die Forscher analysierten eine Reihe einschlägiger Forschungsergebnisse aus England, den USA und Australien zu den Zusammenhängen zwischen langen Phasen des Sitzens und Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit (Anmerkung des buero-forum: Prof. Dr. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln, spricht in diesem Zusammenhang auch von einem "Sitzbauch").

Alle Forschungsprojekte konnten einen positiven Zusammenhang zwischen langem Sitzen bzw. mangelnder Bewegung und einem höheren Krankheitsrisiko nachweisen. So konnten beispielsweise die Australischen Forscher D.W. Dunstan, J. Salmon und N. Owen nachweisen, dass sich für Frauen das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 26 % erhöht, wenn sie täglich eine Stunde länger sitzen.

Die Mehrzahl der ursprünglichen Untersuchungen wies den Zusammenhang zwischen den Krankheitsrisiken und der Sitzdauer anhand des Fernsehkonsums ihrer Probanden und Probandinnen nach. Die Stockholmer Forscher weisen in ihrer Auswertung aber auf ein ganz anderes Risiko hin: Lange Phasen des Sitzens am Arbeitsplatz.

Diese sind deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Untersuchungen auch zeigten, dass nicht nur die Sitzdauer ein kritischer Faktor ist, sondern ebenso das Fehlen von Unterbrechungen.
Ekblom-Bak, Hellénius und Ekblom weisen darauf hin, dass regelmässige Unterbrechungen der Sitzphasen eine höhere gesundheitsschonende Wirkung zeigten, als ausgedehnter Ausgleichssport in der Freizeit.

Probanden, die sich mehr bewegten und ihre Sitzphasen regelmässig unterbrachen, waren signifikant seltener fettleibig, und hatten bessere Lipid- und Glukosewerte.

Die Empfehlung der Forscher für alle Büro-Arbeiter lautet daher: Alle 45 Minuten kurz aufstehen und ein paar Schritte gehen.