Beleuchtung für Bildschirmarbeitsplätze


Die Arbeit am Bildschirm stellt hohe Anforderungen an die Augen. Professionelle Beleuchtung ist Voraussetzung für gute Sehleistung und Sehkomfort.

Beleuchtungsstärke

Fehlerfreies und ermüdungsfreies Sehen hängen wesentlich vom Beleuchtungsniveau ab. Das wiederum wird durch die Beleuchtungsstärke (gemessen in Lux (lx)) bestimmt. Dabei gilt: Je schwieriger die Sehaufgabe, desto höher muss die Beleuchtungsstärke sein.

Gleichmässig hohe Beleuchtungsstärken im gesamten Raum werden erfahrungsgemäss als unangenehm empfunden und erhöhen den Energieverbrauch. Deshalb kommen in Büroräumen meist drei Arten der Beleuchtung zum Tragen:

  1. Raumbezogene Beleuchtung
    Sie schafft an allen Stellen im Raum gleichmässige Sehbedingungen. Sie ist unabhängig von der Anordnung der Arbeitsplätze.
    > Mindest-Beleuchtungsstärke: 300 lx

  2. Arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung
    Sie bezieht sich auf den Arbeitsbereich (Schreibtische, Besprechungstische, spezielle Funktionsflächen) im engeren Sinne einschliesslich der persönlichen Bewegungsfläche.
    > Mindest-Beleuchtungsstärke: 500 lx

  3. Teilflächenbezogene Beleuchtung
    Eine Teilfläche des Schreibtischarbeitsplatzes von mindestens 600 x 600 mm sollte stärker beleuchtet werden um beispielsweise die Lesbarkeit gedruckter Vorlagen zu erhöhen.
    > Empfohlene Beleuchtungsstärke: 750 lx
Die Messung erfolgt jeweils in einer Höhe von 0,75 m über dem Boden. Zu beachten ist, dass das Beleuchtungsniveau durch Alterung und Verschmutzung der Lampen sinkt. Damit kann abhängig vom Wartungsfaktor die Installation höherer Beleuchtungsstärken notwendig sein. Höhere Beleuchtungsstärken sind auch dann sinnvoll, wenn die Arbeitsaufgabe besonders hohe Anforderungen an das Sehen stellt oder ein Arbeitsplatz.

Leuchtdichteverhältnis

Am Arbeitsplatz und im Umfeld ist zudem für ein ausgewogenes Leuchtdichteverhältnis aller Flächen zu sorgen.

Folgende Kontrastverhältnisse werden empfohlen:


Blendung

Blendung beeinträchtigt Sehleistung und Sehkomfort und führt so zu höheren Fehlerquoten und frühzeitiger Ermüdung. Da Blendung auch zu gesundheitlicher Beeinträchtigungen führen kann, schreibt unter anderem die Bildschirmarbeitsverordnung die Vermeidung von Blendung verbindlich vor.

Zu unterscheiden sind zwei Arten der Blendung:

  1. Direktblendung
    Sie entsteht durch zu hohe Leuchtdichtekontraste, die durch Fensterflächen oder nicht abgeschirmten Lampen im Gesichtsfeld verursacht werden können.

  2. Reflexblendung
    Diese entsteht durch Spiegelung des Lichts auf glänzenden Oberflächen (Bildschirm, Tastatur, Arbeitsflächen, Wänden, etc.).

Geeignete Massnahmen zur Vermeidung von Blendungen sind:


Die VBG empfiehlt die Einhaltung folgender Reflexionsgrade:
Für Arbeitsflächen, Einrichtungen und Geräte sind Reflexionsgrade von 0,15 bis 0,75 % bei Glanzgraden von matt bis seidenmatt zulässig.

Optimale Arbeitsplatzbeleuchtung

Fallstudien zeigen, dass Beleuchtungskonzepte, die Deckenleuchten mit individuell regulierbaren Arbeitsplatzleuchten kombinieren, zu mehr Wohlbefinden und geringerer Ermüdung der Nutzer beitragen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Ideal sind deshalb so genannte 3-Komponenten-Beleuchtungen. Diese ergänzen eine vorwiegend indirekte Grundbeleuchtung durch Arbeitsplatzleuchten. Die "vorwiegend indirekte Beleuchtung" kann beispielsweise mit abhängenden Deckenleuchten erreicht werden, die 30 Prozent des Lichtstromes mit geringer Leuchtdichte in den unteren Arbeitsplatzbereich strahlen, während 70 Prozent Decken und Wände beleuchten. Entsprechende Ergebnisse sind auch mit Stehleuchten zu erreichen. Diese bieten den Vorteil einer grösseren Flexibilität.


(Quelle: buero-forum.de)